Missbrauch in Bistümern und Orden
In Deutschland gibt es 27 katholische Bistümer, in denen derzeit 12.280 Welt- und Ordenspriester und 3.253 Diakone leben. In den knapp 1.500 Ordensniederlassungen leben ca 13.500 Ordensfrauen und 3.500 Ordensmänner (Angaben von 2020/2021). Die Orden sind kirchenrechtlich von den Bistümern getrennt. So wurden in der MHG-Studie keine Ordensleute als (mutmaßliche) Täter*innen erfasst, es sei denn, die Ordensmitglieder standen im Dienst eines Bistums. Auch die 7.516 Laienmitarbeiter*innen wurden in der Studie nicht in den Blick genommen.
Der Anteil der 1.670 Beschuldigten an der Gesamtzahl aktiver Kleriker liegt bei vier Prozent. 9,6 Prozent von ihnen waren zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens in einem höheren Kirchenamt. In allen Teilbereichen der Studie ist der Anteil der Beschuldigten unter den Diakonen mit 1,2 % deutlich niedriger als unter den Priestern.
Untersuchungen in den Orden stehen noch weitgehend aus. Bislang gibt es dazu nur eine Mitgliederbefragung und einzelne Untersuchungen.
Die MHG-Studie geht bis 2015 von 1.670 beschuldigten Bistumspriestern aus, die mindestens 3.677 Minderjährige sexuell missbrauchten. Eine anonyme Umfrage der Deutschen Ordensobernkonferenz bei den Orden spricht von 1.412 Minderjährigen, die von 654 Ordensmitgliedern sexualisierte Gewalt erlebten. Wir mussten also nach der MHG-Studie von mindestens 5.089 kirchlichen Opfern in Bistümern und Orden und von 2.324 Täter*innen ausgehen.
Seither (Stand 26.8.2022) wurden in Studien und Aufarbeitungen weitere Opfer und Täter bekannt: Inzwischen ist von 5.735 Betroffenen sexuellen Missbrauchs durch 2.614 Bistumspriester auszugehen. Orden haben m.W. seit der anonymen Umfrage keine weiteren Fälle gemeldet.
Wir müssen also – ohne Dunkelziffer – inzwischen von mindestens 7.341 Betroffenen und von 3.333 Tätern in Bistümern und Orden ausgehen. In manchen Fällen handelt es sich um Ordensschwestern und manche Bistümer geben auch Informationen über Laien-Mitarbeiter*innen, die Täter*innen waren. Nach aller Erfahrung ist mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen. So hat Frau Dr. Westpfahl bereits 2010 aus dem Erzbistum München und Freising berichtet, es sei „ihr gelungen, im Ergebnis neunmal mehr Fälle des Missbrauchs zu identifizieren als sie vorher dem zuständigen Missbrauchsbeauftragten der Erzdiözese durch eigene Recherchen oder durch Hinweise von Opfern bekannt geworden waren“. Eine – nicht unumstrittene – Studie der Universität Ulm unter Leitung von Jörg Fegert geht von bis zu jeweils ca 110.000 Opfern in beiden Großkirchen aus.
Sexualisierte Gewalt ist weder in der Gesellschaft noch in den Kirchen ein Phänomen der Vergangenheit. Auch nach der MHG-Studie werden weitere Missbrauchsfälle bekannt, die nicht in die Studie eingingen bzw. in der jüngeren Vergangenheit geschahen und der Gegenwart geschehn. Dabei sind die Angaben der Bistümer und – soweit sie gemacht werden, auch der Orden – noch immer häufig sehr verwirrend.- Die von den Bistümern und in den Berichten desselben Bistums in unterschiedlichen Jahren verwendeten Bezeichnungen sind unklar: Manchmal werden “Fälle” genannt, von denen unklar ist, ob es sich um Anzahl der Opfer oder die Anzahl der Taten handelt oder ob die Anzahl der Täter gemeint ist. Gleiches gilt für die Begriffe „Vorfälle“, „Übergriffe“, „Meldungen“ und „Hinweise“.
- Manchmal werden Opferzahlen genannt, aber keine Täterzahlen oder umgekehrt: Täterzahlen werden benannt, nicht jedoch Opferzahlen.
- Manchmal werden Opferzahlen von Vorjahren mitgezählt, manchmal nicht. Manchmal werden Täter- und Opferzahlen aus unterschiedlichen Zeiträumen zusammengefasst. Ein Vergleich mit zuvor veröffentlichten Zahlen ist so oft auch innerhalb eines Bistums kaum möglich.
- Manchmal werden Ordensleute in den Aussagen der Bistümer genannt, manchmal nicht; manchmal ist nicht erkennbar, ob Täter einem Orden oder einem Bistum zugeordnet werden müssen. Vermutlich verschwinden Ordenspriester, die in Bistümern z.B. per Gestellungsvertrag arbeiten, in der Grauzone zwischen Orden und Bistümern: Keiner ist zuständig, Bistümer schieben den Orden den Täter zu; Orden schieben den Bistümern den Täter zu und am Ende ist niemand zuständig und berichtet wird auch nicht.
- In manchen Bistümern werden zu einem früheren Zeitpunkt höhere Täter- oder Opferzahlen genannt als später. Die Differenz wird nicht erklärt.
- In einigen Veröffentlichungen wurden als Täter auch benannt, wer körperliche Gewalt, nicht jedoch sexuelle Gewalt anwandte. Da alle Gewaltformen vergleichbar traumatisch erlitten werden können, halte ich die Differenzierung zwar für sinnvoll, aber nicht für entscheidend. Zudem ist unübersehbar, dass auch körperliche Misshandlung nicht selten sexuell konnotiert ist – das Schlagen auf das entblößte Gesäß z.B. dürfte sexuell motiviert sein (vgl. Helmut Jaschke: Du schlägst mit dem Stock, aber rettest sein Leben!”, 2013, S. 16).
- Manche Bistümer haben seit der MHG-Studie keine weiteren Angaben mehr gemacht.
- Kurz: Unten stehende Angaben spiegeln nur die Spitze des Eisbergs.
16.2.2022 Die im Vatikan für die Bearbeitung von Missbrauchsfällen zuständige Glaubenskongregation hat einen Rückstand von etwa 4.500 unbearbeiteten Missbrauchsfällen. Quelle: americamagazine
20.12.2019 Im Jahr 2019 wurden im Vatikan ca 1.000 neue Missbrauchsfälle gemeldet. Das Personal der Behörde sei überwältigt, sagt John Joseph Kennedy, der Leiter des Disziplinarbüros der Glaubenskongregation. Damit sei die Zahl um vier Mal höher als noch vor zehn Jahren. Die meisten Anzeigen seien aus Argentinien, Mexiko, Chile, Italien, Polen und den USA eingetroffen. Quelle: religion orf sunherald.com
12.12.2019 Seit 2001 hat der Vatikan 6.000 Fälle sexuellen Missbrauchs durch Kleriker untersucht. Quelle: katholisch.de
27.9.2014 Im Jahr 2013 wurden 600 kath. Priester im Vatikan wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Quelle: Radio Vatikan
1.3.2013 Charles Scicluna berichtet von 4.000 Priester-Tätern, die seit 2003 dem Vatikan/der Glaubenskongregation gemeldet wurden. Quelle: Faz
26.8.2020 Die Deutsche Ordensobernkonferenz hat eine anonyme Befragung zu Missbrauchsfällen in den 392 Ordensgemeinschaften zu sexuellem Missbrauch durchgeführt. 291 Gemeinschaften antworteten, in ihnen leben heute 88 Prozent der Ordensmitglieder. In 100 der 291 (34 %) gab es Missbrauchsmeldungen. 1412 Personen, die als Minderjährige missbraucht wurden, meldeten sich. 654 Ordensmitglieder wurden beschuldigt; männliche Beschuldigte sind „stark überrepräsentiert“. In 88 Fällen wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, in 907 nicht, in 417 Fällen wurde dazu keine Angabe gemacht. 522 der Beschuldigten sind bereits tot, 37 traten aus ihrem Orden aus. Derzeit leben also in den Orden noch ca 95 Täter*innen.
65 Frauen- und 14 Männergemeinschaften gaben an, dass auch in den Gemeinschaften Betroffene sind. Bei Frauen aus 36 Gemeinschaften geschah der Missbrauch häufiger im außerkirchlichen, bei 10 der 14 Männergemeinschaften, die Angaben dazu machten, geschah der Missbrauch im kirchlichen Kontext. Manche Ordensmitglieder erfuhren Missbrauch sowohl im kirchlichen als auch im nicht-kirchlichen Kontext.
Quellen: orden.de aachener-zeitung
- 2020-09-24 ca. 2.700 Anträge (laut Bischof Bätzing auf der Abschlusspressekonferenz der Vollversammlung der Bischöfe)
- 2020-02-01 zdf ca 2.200 Anträge
- 2019-09-25 dbk.de ca 2.100 Anträge
- 2019-03-15 blog.zdf.de 1900 Anträge
- 2018-03-23 fnp.de, 1675 bewilligte Anträge, keine Angaben über Täterzahlen: (2015: 105 Anträge; 2016: 126 Anträge; 2017: 54 Anträge).
- 2018-01-10 taz 1750 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2017-06-26 der westen, rund 1700 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2016-06-22 katholisch.de, rund 1700 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2016-03-16 domradio.de ca 1600 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2016-01-21 nw.de ca 1650 Anträge, davon ca 1568 bewilligt, keine Angaben über Täterzahlen
- 2016-01-20 news.feed-reader.net (http://news.feed-reader.net/ots/3229468/) mehr als 1000 Anträge, mehr als 860 Beschuldigte
- 2015-01-15 rp-online ca 1500 Anträge, davon ca 1425 bewilligt, keine Angaben über Täterzahlen
- 2014-04-23 la-croix.com 1380 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2012-12-07 mobil.stern.de, 1200 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2012-02-28 presseportal.de 950 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2012-01-10 volksfreund.de: 950 Anträge auf “Entschädigung”, keine Angaben über Täterzahlen
11.9.2020 Missio hat in einer nicht-repräsentativen Umfrage bei 101 kirchlichen Einrichtungen in Afrika, Asien und Ozeanien erhoben, dass ca zwei Drittel der Befragten aus 19 Ländern, dem Thema „Missbrauch von Ordensschwestern durch Priester“ eine hohe bis sehr hohe Bedeutung beimessen. Das Hilfswerk kündigte die Einrichtung eines Büros an, das Präventionsmaßnahmen koordinieren soll. Quellen:missio-hilft.de, Kirche und Leben, dw
20.10.2022 Aus 23 Ländern Lateinamerikas und der Karibik beantworteten 1.417 Ordensfrauen eine anonyme Umfrage. 51,9 Prozent berichteten von Machtmissbrauch durch ihre Oberen, wie der lateinamerikanische Ordensverband CLAR mitteilte.34,2 Prozent berichteten von Machtmissbrauch durch Priester, 23,1 Prozent von Machtmissbrauch durch Ausbilder und 10 Prozent von Machtmissbrauch durch Bischöfe. 61 Prozent berichteten, dass geistlicher Missbrauch geleugnet werde, 30 Prozent sagten das Gegenteil. 14,3 Prozent der Ordensfrauen sprachen von sexueller Belästigung durch Priester, 9,7 Prozent von sexueller Belästigung durch Laien, acht Prozent von sexueller Belästigung durch andere Ordensleute. 19,8 Prozent der Ordensleute waren laut der Umfrage selbst Opfer sexuellen Missbrauchs. Quelle: vaticannews
Dokumentation Missbrauchsfälle in Bistümern
Dokumentation Missbrauchsfälle in Orden
mind. 70 Täter, Quelle: Brüntrup, Herwartz, Kügler (Hrsg.): Unheilige Macht, 2013 (?) S. 18)
310 Opfer (300 + 10 im Jahr 2016 neu dazugekommene Opfer im AKO), 105 Anträge
- 26.6.2021 Am Aloisiuskolleg und der angeschlossenen Freizeiteinrichtung „AKO-Pro-Seminar“ gab es seit den 1950er Jahren mindestens 60 Betroffene und 23 Beschuldigte, darunter 18 Jesuiten. Domradio
- 13.1.2016 Domradio 60 Opfer im Aloisiuskolleg
- 15.2.2011 jesuiten.org Raue-Bericht – 3 Täter St. Blasien, 115-120 “Fälle”
- 10.1.2013 Tagesspiegel Jesuitenorden – Schulen in Berlin, Bonn, Hamburg und im Schwarzwald: mindestens 70 Täter und 300 Opfer
- 31.10.2010 az-web.de 15 Ordenspriester als Täter am AKO, 67 Opfer
- 27.10. 2010 Domradio Zinsmeister-Bericht AKO Bonn, Täter 18 Jesuiten, 45 Opfer
- 25.7.2010 Rosenheim24.de mehr als 200 Opfer – 44 Jesuiten-Täter: 12 der Patres mehrfach beschuldigt
- 8.7.2010 Jesuiten.org Gutachten Andrea Fischer: 3 Täter, 61 “Fälle”
- 24.3.2010 Badische Zeitung St. Blasien: Wolfgang S, SJ: 11 Opfer, Winfried H. 4 Opfer; 11 weitere Opfer beschuldigen 8 Jesuiten und einen Laienmitarbeiter
3 Täter, mindestens 4 Opfer
- 9.4.2010 Süddeutsche Bischof von Trondheim 1 Opfer
- 31.3.2010 ruhrnachrichten.de, 2 Täter, mindestens 3 Opfer
17.1.2011 intranet.barmherzige.de 1 Täter, mindestens 3 behinderte Opfer
17.3.2010 Der Westen 1 Täter, ca 19 Opfer
3 Täter, 6 Opfer
- 28.6.2010 Kloster Metten.de Mindestens 3 Täter, vermutlich mind. 6 Opfer
- 31.3.2010 Kloster Metten 3 Täter, mehrere Opfer
1 Täter, mindestens 6 Opfer
- 12.8.2011 domradio.de 1 Täter 6 Opfer
- 22.5.2011 Volksfreund 1 Täter Bruder B., 3 Opfer
3 Täter, 4 Opfer
- 8.4.2013 Augsburger Allgemeine 2 Täter, 2 Opfer
- 17.4.2013 Augsburger Allgemeine – 1 Täter, ehemaliger Seminardirektor- 2 Opfer
1 Täter, mindestens 5 Opfer
2.5.2016 Abendblatt.de 1 Täter, mindestens 5 Opfer im Internat Damme
8 Täter, mindestens 8 Opfer; vermutlich jedoch „Dutzende“, also mindestens 24
- 4.4.2013 initiative-ehemaliger-johanneum-homburg.de 8 Täter, viele Opfer (Dutzende)
- 8.6.2012 saarbrücker-zeitung.de 2 Patres Homburger Privatschule Johanneum
- 25.6.2010 http://cms.bistum-speyer.de/www2/index.php?myELEMENT=230431&mySID=0d3e0da1d1bab8528f13dcb0bea5cdb2, mindestens 1 Täter, mind. 1 Opfer
1 Täter Selbstanzeige, mind. 1 Opfer
2 Täter, 3 Opfer + 1 Täter mit mindestens 20 Opfern (=ein “Großteil von 2 Schülerjahrgängen, d.h. mindestens ca 20 Opfer)
18.5.2011 dominikaner.de 2 Patres in Norddeutschland, und Subpräfekt 1959-1961 Internat in Vechta, mehrfaches eindeutig übergriffiges Verhalten, Missbrauchshandlungen an einem großen Teil des jeweiligen Jahrgangs
28.5.2010 augsburger-allgemeine.de Josefsheim Reitenbuch 1 Priester, 1 Nachbar, mindestens 7 Opfer
1 Täter, 2 Opfer
19.4.20100 wz.de 1 Täter, 2 Opfer
1 Täter, 1 Opfer
20.3.2010 Spiegel 1 Franziskaner-Minorit, Bonner Internat und Verbrechen im Bistum Würzburg
unbekannte Täterinnenzahl, mindestens 4 Opfer
20.2.2010 youtube Kinderheim Kloster Lehmen an der Mosel
24 Täter, 100 – 380 Opfer
- 8.3.2013 merkur.de Selbstmord eines Schülers
- 7.3.2013 mittelbayerische.de Zahlungen an 70 Opfer
- 27.2.2015 Süddeutsche 1 Täter, 3-4 Opfer
- 26.2.2013 missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.de 23 Täter
- 17.2.2011 sueddeutsche.de ungefähr 100 Opfer
- 21.1.2011 tz.de 100 Opfer
- 24.10.2010 .sueddeutsche.de 80 Opfer
- 6.5.2010 dddd.ettaler-missbrauchsopfer.de (FAS) Opferbericht
- 5.3.2010 youtube.com Hunderte misshandelt,
1.2.2022 Im Bistum Passau hat der Kapuzinermönch und Kirchenmusikdirektor Norbert Weber fast vier Jahrzehnte lang minderjährige Jungen missbraucht. 14 Betroffene haben sich inzwischen gemeldet, das Dunkelfeld dürfte groß sein. Das berichten Ralf Fahnenbruck, Sprecher des Betroffenenbeirats des Bistums Passau und die Justiziarin Antonia Murr. Die allermeisten Betroffenen wollen sich nicht an die Kirche wenden. Antonia Murr berichtet, dass zwei Betroffene von Weber Entschädigungszahlungen erhalten haben. Insgesamt habe das Bistum Passau knapp 130.000 Euro an Missbrauchsopfer gezahlt. Quelle: br
26.11.2021 Das Bistum Würzburg schließt sich einem Anruf des Bistums Passau an Opfer des Kapuzinerpaters Norbert Weber an, sich zu melden. Weber soll über fast vier Jahrzehnte Kinder und Jugendliche missbraucht haben. In seiner Kaplanszeit von 1965-1968 war er in der Pfarrei „Zur Heiligen Familie“ in Karlstadt, Bistum Würzburg, tätig und wechselte danach ins Bistum Passau. Bislang sind drei Opfer des Kapuziners bekannt, es gebe jedoch wohl weitere Betroffene. Quelle: br
20 Täter, ca 46 Opfer
18.1.2016 bo.de 1 Täter, 1 Opfer
30.11.2011 http://www.kapuziner.org/dprov/notfall/meldungen.php (nicht mehr online), 19 Täter, ca 45 Opfer
16.3.2010 spiegel.de 1 Täter Bad Mergentheim, mindestens 1 Opfer
4.3.2010 orden-online.de 1 Kapuziner Studienseminar in Burghausen (Landkreis Altötting), mind. 1 Opfer
28.4. 2015 leoninum.org 6 Täter, 18 Opfer
bis zu 50 Opfer, mindestens 8 Täter
- 2.3.2011 Volksfreund bis zu 50 Opfer
- 20.2.2011 Die Initiative Ehemailiger spricht von mutmaßlich mindestens 8 Tätern.
- Oktober 2019 Sexualisierte Gewalt ist auch Machtmissbrauch. Ein Gespräch mit dem Missbrauchs-Betroffenen Antonius Kock
- 12.8.2019 Frater Fidelis gestand 2014 den Missbrauch an einem Jungen, widerrief jedoch sein Geständnis wieder, nachdem das Opfer fünf Monate später Strafanzeige gestellt hatte. Das Opfer erhielt 5.000 Euro und verpflichtete sich, „alle Anschuldigungen und Forderungen gegen Fidelis ruhen zu lassen und in Zukunft zu schweigen“.
- Quelle: bild.de
- 24.3.2010 Im ehemaligen Internat der Mariannhillfer Missionare in Reken-Maria Veen sollen Schüler sexuell missbraucht worden sein. Bislang gibt es nur einen anonymen Hinweis.
- orden-online.de
- 20.3.2010 Es gibt einen anonymen Hinweis auf Missbrauch in Maria Veen in der Borkener Zeitung vom 20.3.2010
Biesdorf, Lebenhan, Oberhundem, Betzdorf
- 18.2.2022 Die Missionare von der Heiligen Familie legen ihren Bericht zu Missbrauch in Lebenhan, Biesdorf, Oberhundem und Betzdorf vor. Bekannt sind vier Täter und 31 Opfer. Quelle: missionare.org
- 9.3.2010 volksfreund.de 1 Täter, 4 Opfer
- 19.3.2010 stern.de, 17.5.2010 sueddeutsche.de 1 Täter Lebenhan, 16 Opfer; s. auch Missionare von der hl. Familie
mindestens 2 Täter, mindestens 28 Opfer
- 12.12.2022 Der frühere
Internatsleiter des Mindelheimer Maristenkollegs wird beschuldigt, sich
über Jahre an Schülern vergangen zu haben. Es geht um insgesamt 18 Fälle
in den Jahren 1999 bis 2004. Er steht bereits zum dritten Mal vor
Gericht, dem Amtsgericht Memmingen. Quelle: br
- 25.5.2010 augsburger-allgemeine.de, mindestens 26 Opfer, mindestens 1 Täter
- 19.3.2010 stern.de Frater Gutfried, 2 Opfer
11.1.2022 Die Staatsanwaltschaft in Frankenthal hat die Ermittlungen gegen eine Nonne der Niederbronner Schwestern eingestellt, nachdem sie den Vorwurf geprüft hat, die Nonne hätte vor fast 30 Jahren einen Jungen in einem Kinderheim in Speyer sexuell missbraucht. Das mutmaßliche Opfer hat seine Aussage verändert: er sei von der Ordensschwester geschlagen und gedemütigt worden, jedoch nicht sexuell missbraucht worden. Quelle: swr
18.12.2020 Das Sozialreferat von München hat Zweifel am Aufarbeitungswillen der Niederbronner Schwestern, die in den 60er und 70er Jahren auch in Oberammergau ein Kinderheim hatten. Auf die Untersuchung der Historikerin Christine Rädlinger: „Weihnachten war immer sehr schön„, das die Münchener Kinderheime von 1950 bis 1975 untersuchte, u.a. das Oberammergauer Kinderheim der Niederbronner Schwestern, reagierten die Schwestern abweisend beziehungsweise gar nicht. Von einer aktiven Mitwirkung an der Aufarbeitung könne aus Sicht der Stadt München beim Orden bisher „leider nicht“ die Rede sein. In einer Presseerklärung vom 17.12.2020 sichert die heutige Provinzoberin Geißinger „unbedingten Aufklärungswillen“ zu. Bislang findet sie – ausgenommen die Aussagen des Betroffenen des Kinderheims in Speyer – keinerlei Hinweise darauf, dass Schwestern die Kinder der Prostitution ausgeliefert hätten. Der Münchner Sozialpsychologen Heiner Keupp berichtet, dass es Prostitutionsvorwürfe vereinzelt auch schon in anderen Einrichtungen gegeben habe, etwa im Piusheim in Glonn. Allerdings sei ihnen bisher nicht nachgegangen worden. Quelle: katholisch.de
29.6.2018 Klaus Kurz war von 1965 bis 1978 im Kinderheim „Hänsel und Gretel“, Oberammergau. Das Kinderheim wurde von den Niederbronner Schwestern geleitet. Als Kurz sieben Jahre alt war, begann der Missbrauch durch einen Priester („Onkel Herrmann“). Mit zehn Jahren wurde er von einem chilenischen Gastpriester erstmals vergewaltigt. Die Vergewaltigungen dauerten wochenlang an. Auch eine Nonne habe sich an dem Kind vergangen, berichtet Kurz bei einem Hearing der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs.
Quelle: welt.de
28.1.2017 Ein Betroffener aus einem Kinderheim der Niederbronner Schwestern in Oberammergau und von Salesianerpatres in München berichtet.
23.7.2021 Das Erzbistum Freiburg und das Bistum Dresden-Meißen haben ihre Angaben über einen mutmaßlichen Missbrauchsfall von 1990 korrigiert. Eine Voruntersuchung wegen Missbrauchsvertuschung gegen den Provinzial der deutsch-östereichischen Pallottiner-Provinz kam 2020 sehr wohl zu einem Ergebnis. Empfohlen wurde eine Visitation des Pallottiner-Ordens. Allerdings wurde das Erge bnis der Voruntersuchung weder an die Glaubenskongregation in Rom geschickt noch dem Orden bekanntgemacht. Quelle: BZ
22.3.2021 Im Vinzenz-Pallotti-Kolleg, Rheinbach bei Bonn, einem privaten katholischen Jungengymnasium hat der für die Aufarbeitung zuständige Pallotiner-Pater Norbert Possmann insgesamt zehn Täter und 29 Opfer identifiziert, die sexuelle Übergriffe und brutale Schläge erlitten. Einige Betroffene wurden entschädigt, bestraft wurde niemand. Generalanzeiger
14.4.2010 focus.de 1 Täter, 1 Opfer
20.3.2010 general-anzeiger-bonn 4 Opfer, 1 Täter
19.2.2010 general-anzeiger-bonn Konvikt Sankt Albert – 3 Opfer
15.6.2008 trottoir-online Zirkuspater S., vermutlich mind. 6 Opfer
s. Bistum Fulda, 1 Täter, mind. 10 Opfer
25.11.2010 hna.de 1 Täter, mind. 10 Opfer
16 Täter, mehr als 60 Opfer
Bintig-Bericht
11.1.2013 general-anzeiger-bonn.de über 60 Betroffene
- 20.8.2022 Seit dem 17. Februar 2010 haben sich 319 Personen gemeldet, die unterschiedliche Formen von Gewalt – körperliche und psychische Gewalt, sexuelle Übergriffe und Missbrauch in unterschiedlicher Schwere – erfahren haben. Die meisten Vorfälle ereigneten sich in den 50er-, 60er- und 70er-Jahren. Ein Teil auch in den Achtzigern und später. Der Anteil ist aber deutlich geringer. In Benediktbeuren gab es fünf Vorwürfe aus den Fünziger- bis Achtzigerjahren. Drei der Vorwürfe betrafen sexualisierte Gewalt durch Einzeltäter, ein Vorwurf betrag physische Gewalt, der fünfte Vorwurf konnte weder personalisiert noch geklärt werden. Zwei Täter sind gestorben, zwei wurden sanktioniert. – Seit 2011 hat der Salesianer-Orden ca eine Million Euro Anerkennungszahlungen und ca 125.000 Euro für Therapien gezahlt. Seit Januar 2021 wurden bisher 71 Anträge auf eine Anerkennungszahlung gestellt. Quelle: Süddeutsche
- 26.8.2020 Seit dem 17. Februar 2010 bis heute haben sich 188 Personen bei den von der Ordensleitung eingesetzten internen wie externen Ansprechpartnerinnenund Ansprechpartnern gemeldet, um verschiedene Formen sexueller Gewalt anzuzeigen, die ihnen in einer salesianischen Einrichtung zugefügt wurde. Quelle: donbosco.de
- 3.12.2018 Mehr als 200 Betroffene haben sich bei den Salesianern wegen Missbrauchs beschwert, davon 138 wegen sexueller Übergriffe. Aus dem Don-Bosco-Heim, Berlin, meldeten sich 24 Opfer, davon 19 wegen sexueller Übergriffe. Quelle: DLF
- mindestens 15 Täter, mindestens 176 Opfer
- 3 Täter Augsburg und Berlin, mind. 2 Täter Essen, 82 Opfer Franz-Sales-Haus, Marienhausen 55 Opfer, Berlin 6 Täter, mind. 6 Opfer, 27 Opfer Augsburg, 3 Täter Bendorf, mind. 6 Opfer
- 5.1.2018 www1.wdr.de, Untersuchungen wegen Medikamentenmissbrauch
- 15.9.2013 jugendhilfe-marienhausen 55 Opfer
- 24.10.2010 sueddeutsche.de
- 5.1.2012 derwesten.de 82 Opfer Franz-Sales-Haus
- 15.6.2010 derwesten.de 1 Täter Rainer K., mindestens 46 Opfer
- 20.10.2010 sueddeutsche.de 27 Fälle bei den Salesianern in Bayern/Augsburg, 1-2 Täter
- 22.2.2010 tagesspiegel.de 6 Täter
- 21.2.2010 erzbistumberlin.de 6 Täter, mind. 6 Opfer Salesianer Berlin
- 20.3.2010 archiv.rhein-zeitung.de Bendorf 3 Täter, 6 Opfer
- undatiert: Ein Betroffener aus einem Kinderheim der Niederbronner Schwestern in Oberammergau und von Salesianerpatres in München berichtet.
14.3.2022 Im katholischen Kinderheim St. Elisabeth in Hamburg-Bergedorf hat es ab den 1950er-Jahren offenbar mehrere Missbrauchsfälle gegeben. Das recherchierte das NDR Hamburg Journal. Geleitet wurde das Heim damals von Ordensschwestern der Thuiner Franziskanerinnen das Heim. Der Orden mit Sitz im Emsland will nach eigenen Angaben von diesen Vorwürfen bisher nichts wissen. Seit 1996 ist das Erzbistum Hamburg offizieller Träger des Heims. Bislang haben zehn frühere Heimkinder Anträge auf Anerkennung des Leids gestellt. Zum Teil wurden Anerkennungsleistungen gezahlt, zum Teil werden die Anträge noch bearbeitet. Quelle: NDR
26.1.2021 Die Thuiner Franziskanerinnen legen einen Zwischenbericht über Vorwürfe sexueller Gewalt und körperlicher Misshandlungen in ihren Kinderkurheimen zwischen 1970 und 1990 vor. Schwester Maria Cordis Reiker sagt: „Die ehemaligen Kurkinder unserer Einrichtungen sollen wissen, dass wir ihre Erinnerungen nicht in Frage stellen. Ich möchte, dass ihre Stimmen nach so langer Zeit gehört werden: von allen Schwestern in unserem Orden, von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unseren Einrichtungen und von allen, die sich diesem Leid bisher verschlossen haben.“ Quelle: franziskanerinnen-thuine
Kinderheim der Niederbronner Schwestern in Oberammergau und von Salesianerpatres in München berichtet.
15.9.2013 derwesten.de 1 Täter Stiftungsdirektor Rudolf Müller, mehrere andere Täter, 40 Opfer
19.9.2013 rheingau-echo.de Mindestens 51 Kinder in Marienhausen, über 40 Kinder im Sankt Vincenzstift
28.2.2012 westfalen-blatt.de 1 Täter, mind. 1 Opfer
20.4.2010 kath.net 1 Täter, mehrere Opfer
18.7.2011 – Der Westen 1 Täter, 4 Opfer
29.4.2022 Helmut Kraus, Betroffener von sexualisierter Gewalt durch einen Pater der Steyler Missionare in St. Wendel, berichtet, welchen Einfluss die Gewalt auf sein weiteres Leben hatte. Quelle: pressreader
28 Täter, mindestens 44 Opfer
Quelle: Schreiben des Provinzials vom 15.4.2016
in Kinder- und Jugendpsychiatrien in Marsberg, Bad Oeynhausen und Schleswig
mehr als 2 Täter*innen, mehr als 2 Opfer, mutmaßlich viele Opfer (sexueller und körperlicher Missbrauch, Medikamentenmissbrauch)
23.3.2013 focus.de spiegel.de Misshandlungen und Missbrauch, unbekannte Täterzahl
Österreich – verantwortlich Erzbistum Freiburg
2.8.2010 spiegel.de Pater G., mehrere Opfer (Birnau, Nussdorf….)